Ursachen und Gründe
Ursachen eines Eisenmangels
Eine Eisenmangelanämie entsteht, wenn der Bedarf des Körpers höher ist, mehr Eisen verbraucht als wieder aufgenommen wird und die Speicher leer sind.
Über einen kurzen Zeitraum kann der Speicher den Bedarf ausgleichen, wenn über die Nahrung weniger Eisen zugeführt wird, ohne dass ein Mangel entsteht. Erst wenn der Eisenspeicher erschöpft ist, wird ein Mangel deutlich durch seine Symptome und Anzeichen merkbar.
Die Ursachen und Gründe für einen Eisenmangel sind vielfältig. Auch mehrere Ursachen können Grund für einen Eisenmangel sein. Wenn du vermutest dich in einer der folgenden Gruppen zu befinden, solltest du den Kontakt mit deinem Hausarzt aufnehmen, um einen Labortest durchzuführen.
Die Ursachen teilen sich in vier Kategorien ein.
- Geringe Eisenaufnahme
- Gestörte Eisenaufnahme
- Eisenverlust
- Erhöhter Bedarf
Geringe Eisenaufnahme
Eine geringe Eisenaufnahme hängt meist mit der Ernährung zusammen. Zweiwertiges Häm-Eisen, welche in Fleisch zu finden ist, hat eine sehr gute Bioverfügbarkeit. Wenn auf Fleisch verzichtet wird, wird Eisen aufwendiger über Pflanzen aufgenommen. Bei dreiwertigen Nicht-Häm-Eisen aus Pflanzen ist die Bioverfügbarkeit von mehreren Aspekten abhängig. Eine einseitige Diät kann daher ebenfalls einen Eisenmangel hervorrufen.
Häm-Eisen wird zu 20–30 % aufgenommen, Nicht-Häm-Eisen lediglich zu 1–10 %. Kost mit reichem Anteil an Vitamin C erhöht dabei die Bioverfügbarkeit des Nicht-Häm-Eisens. Vitamin C wandelt das dreiwertige Eisen in eine zweiwertige Form um, dadurch wird es besser absorbiert. Dies macht eine gute Mischkost umso wichtiger.
Gestörte Eisenaufnahme
Die Eisenaufnahme kann durch Krankheiten, Medikamenten oder natürliche Wirkstoffe blockiert bzw. verringert werden. So können wir beispielsweise genügend eisenreiche Kost zu uns nehmen, aber es wird durch einen bestimmten Faktor zu wenig davon absorbiert.
Krankheitsbilder, die eine Hemmung verursachen können:
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn- und Colitis ulcerosa)
- Bakterium Helicobacter pylori
- atrophische Gastritis
- Magenteilresektion (teilweisen Entfernung des Magens)
Auch Medikamente können die Aufnahme behindern:
- Antazida
- Aspirin
- Antirheumatika
- Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Zink)
Ebenso können natürliche Komponenten unserer Nahrung oder deren Nährstoffe die Aufnahme hemmen. Die häufigsten sind Tannine aus Schwarztee, Phytinsäure aus Weizenkleie oder die Oxalsäure aus Spinat. Mehr zu diesem Thema kannst du im Artikel über die Hemmung und Verbesserung der Eisenaufnahme nachlesen.
- Verringert Hemmstoffe wie Phytinsäure
- Bereicherte Gerichte mit frischem Grün
- Einfach anzuwenden
- Kompakt, passt auf jede Fensterbank
Kann Stress Eisenmangel verursachen?
Stress wirkt sich stark auf unseren Verdauungsapparat aus. Wenn dieser nicht korrekt funktioniert, kann die Eisenaufnahme gehemmt sein. Dass jedoch Stress der alleinige Auslöser ist, ist eher unwahrscheinlich. Andersherum ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass Menschen mit Eisendefizit eher gestresst sind. Typische Symptome des Eisenmangels sind Müdigkeit und Kraftlosigkeit, beides kann Stress verstärken.
Erhöhter Eisenverlust
Bei einem erhöhten Eisenverlust ist häufig der Verlust von Blut die Ursache. Dieser kann durch vielfältige Weise passieren. Bereits ein einfacher Schnitt in die Haut kann durch Blutung den Verlust von Eisen verursachen. Jeder Milliliter Blut den wir verlieren, verursacht ein Defizit von 0,5 mg Eisen, den wir wieder zu uns nehmen müssen. Durch starke Blutungen können so extreme, akuten Eisenmangel entstehen.
Mögliche Blutverluste:
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis),
- Magen-Darm-Geschwüren (Ulkuskrankheit)
- Hämorrhoiden
- Krebs
- Parasiten (Hakenwurm)
- Blutungen aus den Harnwegen
- Blasenentzündung
- Dialyse
- Blutverlust durch Operationen
- Blutspende
- Blutverluste über die Atemwege
- chronisches Zahnfleisch- oder Nasenbluten
- selbst zugefügte Blutungen / Ritzen
- Menstruationszyklus
- Starker Ausdauer- oder Leistungssport
Erhöhter Eisenbedarf
Der normalem Eisenverlust von Männern und Frauen nach der Menopause beträgt etwa 1 mg pro Tag. Bei gebärfähigen Frauen liegt der tägliche Verlust bei etwa 3 mg pro Tag während der Menstruationsphase. Der zusätzliche Bedarf hängt von der Stärke der Regelblutung ab.
Generell gibt es folgende Gruppen, die einen erhöhten Eisenbedarf haben:
- Frauen während der Menstruation
- Frauen während der Schwangerschaft
- Stillende Mütter
- Kinder und Jugendliche, welche sich noch im Wachstum befinden
- Stark sportlich aktive Menschen