Eisenvergiftung - Überdosierung
Eisen wird nur schwer vom Körper aufgenommen. Daher gehört der Nährstoff Eisen zu den häufigsten Mangelerscheinungen. Trotz der schlechten Bioverfügbarkeit von Eisen kann es dennoch zu einer Überdosierung kommen und damit zu einer Eisenvergiftung.
Folgen einer Eisen-Überdosierung
Anders als bei Vitamin C, kann unser Körper überschüssiges Eisen nicht wieder ausscheiden. Stattdessen versucht er die Eisenaufnahme zu verringern, in dem Eisen aus der Nahrung schlechter absorbiert wird. Aus diesem Grund ist einer Überdosierung allein durch die Nahrungsaufnahme nicht möglich.
Wird jedoch Eisen durch Infusionen oder durch Eisentabletten eingenommen, kann es bei einer zu hohen Dosierung zu einer Überladung kommen. Passiert dies langfristig, lagert sich zu viel Eisen in der Leber ein und das Organ wird geschädigt. Dieser Schädigung führt dazu, immer mehr Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt wird. Eine Leberzirrhose entsteht.
Da dadurch die Zellteilung innerhalb der Leber erhöht ist, wird das Risiko für Leberkrebs begünstigt.
Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose
Kommt es zu einer Eisenvergiftung trotz normaler Eisenzufuhr, kann dies durch die Eisenspeicherkrankheit „Hämochromatose“ passieren. Menschen die darunter leiden, nehmen im oberen Bereich ihres Dünndarms besonders gut Eisen auf. Da dadurch viel überschüssiges Eisen aufgenommen wird, reichert sich dieses als unlösliche Eisenverbindung Hämosiderin in den Organen an.
Symptome einer Hämochromatose
Wenn du mehrere der unten aufgelisteten Symptome bei dir feststellst, solltest du dringend das Gespräch mit deinem Hausarzt aufsuchen.
- Müdigkeit
- Impotenz
- ausbleibende Regelblutung
- Gelenkschmerzen
- Oberbauchschmerzen
- Gewichtsverlust
- vermehrte Harnausscheidung
Orale Medikamente
Die orale Medikation bei einer Hämochromatose erfolgt mittels Chelatoren. Diese Chelatoren binden Mineralien an sich, so auch das Eisen (Fe). Das übliche Medikament ist hier Deferoxamin. Alternativen gibt es nur wenige. Menschen die Deferoxamin nicht vertragen, kann Deferasirox als Alternative angeboten werden. Leider fehlen hier jedoch Daten über die Langzeitsicherheit (Stand 2017).